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Pikieren: Wenn aus Keimlingen Jungpflanzen geworden sind

Wie du Pflanzen richtig pikierst

Wenn du Samen verschiedener Gemüse oder Kräuter aussäst, ist es zunächst praktisch, diese gemeinsam in einer Pflanzschale anzuziehen. Schon nach kurzer Zeit spriessen die Sämlinge und wachsen in die Höhe. Sobald die ersten Sämlinge Blattpaare zeigen, solltest du die Jungpflanzen pikieren. Vereinzele die Pflänzchen voneinander und setze sie in eigene Gefässe. Die Pflanzen erhalten genügend Nährstoffe und ausreichend Platz für die entscheidende Wachstumsphase. In der folgenden Anleitung zeigen wir dir, wie einfach du deine Sämlinge pikieren kannst.

Inhalt

Was bedeutet es, Pflanzen zu pikieren?

Das französische Verb «piquer» bedeutet «stechen». Deshalb erinnert der Pikierstab für den Gartenbereich an einen Spiess.

In der Pflanzenanzucht steht Pikieren dafür, Sämlinge aus einem gemeinsamen Anzuchttopf oder einem Frühbeet herauszunehmen und zu vereinzeln. Jede Jungpflanze erhält ihren eigenen Pflanztopf und damit ausreichend Substrat und genügend Raum zum Gedeihen. So kann sie mit den besten Voraussetzungen in die entscheidende Wachstumsphase starten.

Bleiben die Pflanzen stattdessen zusammen, machen sie sich gegenseitig die Nährstoffe und den Platz streitig – in der Folge wachsen sie nur spärlich. Um kräftige Pflanzen und eine reichhaltige Ernte zu erhalten, ist das Pikieren von Sämlingen unerlässlich.

Müssen alle Pflanzen pikiert werden?

Wenn du über genügend Platz und ausreichend Pflanzengefässe verfügst, kannst du von Beginn an jeweils einen Samen einzeln in einen Anzuchttopf säen. Bei Pflanzen mit grossen Samen funktioniert dies besonders einfach. Dazu gehören zum Beispiel Tomaten, Zucchini und Kürbisse. Natürlich kannst du auch Kürbis- oder Tomatensämlinge später pikieren, wenn du diese aus Platzgründen erst einmal in einem gemeinsamen Saatgefäss anziehen möchtest.

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Pikieren?

Der beste Zeitpunkt zum Pikieren einer Pflanze ist gekommen, wenn sie die ersten richtigen Blattpaare zeigt. Je nach Pflanzensorte ist es einige Tage bis Wochen nach der Aussaat so weit. Vor allem Gemüsepflanzen solltest du zeitig pikieren. Du brauchst mehr Fingerspitzengefühl, wenn die Pflanzen jünger sind, dafür sind im frühen Stadium der Pflanze die Wurzeln nicht zu stark ineinander verschlungen. Du kannst sie also viel leichter voneinander trennen, ohne sie zu stark zu beschädigen. Leichte Wurzelverletzungen regen die Pflanze sogar zu verstärktem Wurzelwachstum an.

Eine Anleitung zum Pikieren: so gehst du vor

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Werkzeuge zum Pikieren:

  • Pikierstab
  • Pflanztöpfe
  • geeignete Gemüseerde
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Vorbereitung:

Schau dir die Sämlinge vor dem Trennen in Ruhe an und wähle die kräftigsten aus. Bereite anschliessend eine entsprechende Zahl kleiner Töpfe vor, die du mit frischer Erde befüllst.

Geeignetes Substrat für pikierte Pflanzen ist …

  • … feinkrümelig
  • … nährstoffarm
  • … torffrei
  • … möglichst frei von Bakterien

Gartenerde ist meist zu schwer. Zusätzlich ist sie oft mit Samen von Unkräutern und Gräsern durchsetzt, die der Jungpflanze die Nährstoffe streitig machen können.

Besser eignet sich sogenannte Pikier- oder Anzuchterde. Verzichte bei Jungpflanzen auf zu viel Dünger. Nährstoffärmere Erde regt das Wurzelwachstum an. Junge Pflanzen haben kaum Abwehrkräfte, deshalb sollte die Erde möglichst keim- und schimmelfrei sein.

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Befüllen der Pflanztöpfe:

Befülle die Töpfchen zu etwa zwei Dritteln mit Anzuchterde. Für das übrige Drittel solltest du die Erde idealerweise einmal durchsieben, um möglichst feines Substrat zu erhalten. Streiche anschliessend alles glatt.

Stich anschliessend mit dem Pikierstab ein tiefes Loch in die Mitte des Töpfchens. Lass den Stab ggf. ein wenig kreisen, damit das Loch die richtige Grösse zum Einsetzen des Pflänzchens erreicht.

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Pflanzen pikieren:

Befeuchte jetzt die Erde des Saatgefässes rund um die Sämlinge. So lassen sie sich leichter lösen. Stich nun vorsichtig mit dem Pikierstab seitlich und in leicht schrägem Winkel unter die Pflanze – und zwar möglichst tief.

Heble anschliessend die Pflanze mitsamt ihren Wurzeln vorsichtig aus der Erde. Achte darauf, die feinen Wurzeln nicht zu stark zu verletzen. Greife den Sämling sachte zwischen Zeigefinger und Daumen und ziehe ihn behutsam aus dem Substrat.

Die Pflanze in ihren eigenen Topf setzen:

Setze das Pflänzchen in das vorbereitete Loch des Pflanztopfs. Lege es zunächst quer über das Loch und drücke die Wurzeln vorsichtig hinein.

Achte darauf, dass alle Wurzeln nach unten zeigen und nicht nach oben abstehen. Drücke anschliessend die Erde rundherum leicht fest.

Pikiere danach auch alle anderen Pflanzen und setze jede in einen eigenen Topf. Wenn du alle Pflanzen pikiert hast, giesse alle Töpfe mit reichlich Wasser.

Tipp: Vermeide es, die Pflanzen aus der Erde herauszuhebeln und anschliessend mit nackten Wurzeln länger liegen zu lassen. Das schadet der Pflanze. Gehe deshalb lieber Pflanze für Pflanze vor.

Worauf solltest du beim Pikieren achten?

Achte unbedingt darauf, die Wurzeln nicht zu stark zu beschädigen und die Stiele unbeschädigt zu lassen. Junge Pflanzen sind in diesem Stadium besonders fragil.

Sämlinge haben schwache Stiele, wenn sie zu wenig Licht erhalten haben und auf der Suche nach Licht zu schnell in die Höhe geschossen sind. Pflanze solche Sämlinge etwas tiefer ein. So bekommen die Pflanzen mehr Halt, und die Stiele knicken nicht so leicht ab.

Mit der richtigen Pflanztiefe sorgst du darüber hinaus für gutes Wachstum:

  • Pflanzen wie Peperoni, Chili, Lauch und Tomaten kannst du bis fast zu den Keimblättern in die Erde einsetzen. Sie bilden aus den Stängeln ebenfalls Wurzeln.
  • Sorten wie Knollensellerie, Blumenkohl, Salat oder Kohlrabi solltest du für ein besseres Wachstum auf gleicher Höhe einpflanzen.

Der richtige Standort

Um den Sämlingen die besten Voraussetzungen zu geben, solltest du diese an einen geeigneten Ort stellen. Achte auf viel Licht, verzichte aber auf direkte Sonneneinstrahlung. Ideal sind Temperaturen um 18 Grad. Giesse die Sämlinge regelmässig.

Pflanzen pikieren und anschliessend ins Beet setzen

Ab etwa April kannst du die Pflänzchen bei geeignetem Wetter für einige Stunden nach draussen stellen und auf diese Weise für das kommende Auspflanzen ins Gartenbeet abhärten.

Schütze deine Pflanzen in dieser Phase jedoch vor starkem Regen oder zu viel Sonne. Nach den Frosttagen ab Mitte Mai kannst du auch kälteempfindliche Pflänzchen ins Beet setzen.

Heimische, robuste Pflanzen kannst du entweder sofort im Gartenbeet aussäen und innerhalb des Beetes pikieren, oder du pflanzt die vorgezogenen Pflanzen direkt nach dem Pikieren in den Gartenboden ein. Das gilt zum Beispiel für Sorten wie Spinat, Möhren, Erbsen, Zwiebeln und Steckrüben. In unserer Anleitung zum Auspflanzen erfährst du, wie du dabei am besten vorgehst.

 

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